Springbank 15 (2017)
★★★★★
Dieser Springbank ist 15 Jahre alt und wurde in Ex-Bourbon- sowie Ex-Sherry-Fässern gereift. Er wird mit 46% Vol. in wiederkehrenden Batches abgefüllt. Auch diese Abfüllung wurde Springbank-typisch zweieinhalbfach destilliert (also eine Mischung aus zweifach und dreifach gebranntem Destillat). Es wurde weder Farbe hinzugefügt noch kühlfiltriert.
Vorab sei noch gesagt, dass die Flasche nunmehr einige Monate geöffnet ist und bereits über die Hälfte fehlt. Bei Springbank entwickelt sich für mich in der Flasche noch etwas, daher merke ich das hier an.
Optik
Der Springbank 15 hat einen rotbraunen Ton und langsam laufende Legs an dem Glasrand.
Nase
Das Bouqet wird sofort verströhmt. Bei frisch geöffneten Springbank-Flaschen habe ich das weniger, dass sich die Aromen so on-point präsentieren.
Die für mich typische Sprinbank-Kuh-Stall-Note kommt hervor. Mittlerweile habe ich diese Note lieben gelernt. Zu Anfang war es doch eher ein davonlaufen bei mir. Nun kann ich kaum genug von dem Aroma bekommen!
Konzentrierter Zwetschgenkompott, Rosinen, rohes Rindfleisch. Nach einiger Zeit kommt Menthol mit hinzu. Salzig, etwas Leder. Wenn man hinter die Springbank-typischen Aromen steigt, kommt auch eine Malzigkeit sowie Pfirsiche hervor.
Das Teil ist ein komplexer und gelungener Malt! Damn! Kandierte Ananas und Ingwer finde ich weiterhin. Abgerundet mit schöner Vanille.
Geschmack
Nachdem die Nase mich komplett abgeholt hat, muss nun der Gaumen noch punkten…
Oh man… und wie er punktet. Eine schöne Öligkeit (der Whisky wirkt cremig). Die Süße ist rund und macht sich mit einer Kombination aus Erdbeeren, Zimt, und Orangenzeste (abgekratzte Orangenschale) im Gaumen breit. Gefolgt von etwas schwarzem Pfeffer und tropischen Früchten. Der Malt wird dann erdig mit Zwetschgen und etwas gegrilltem. Und wieder die runde Textur im Mund. Sehr fein!
Finish
Das Finish ist mittel bis lang. Bananen, Birnen und auch Vanille. Schwarzer Pfeffer ist da, was jedoch nichts mit einem brennen im Rachen zu tun hat. Der Malt ist schön weich im Finish. Es bleibt eine gefühlte Ewigkeit eine Vibration zwischen Salzigkeit und süßen Früchten. Dann kommt da ein Geschmack, der mich an etwas asiatisches erinnert. Aus einer Ramen-Suppe glaube ich.
Fazit
Der Malt ist spannend. Vor allem hat mich beeindruckt, dass im Gaumen nochmal ganz andere Aromen kamen als die Nase zuerst angekündigt hat.
Würde ich mir den Whisky nochmals kaufen? Jederzeit, wenn er zu einem humanen Preis gehandelt wird. Da bin ich für ca. 100€ dabei. Für mich ein Must-have-Whisky.
Achja: Wasser würde ich hierbei meiden. Für mich war das Gefühl so, dass die Komplexität erheblich leidet und der Spass dadurch gehemmt wurde.
Weitere Infos
Whiskybase
Diese Flasche wurde am 11.09.2017 abgefüllt.