Lindores Abbey – MCDXCIV

★★★☆☆


Der Lindores Abbey MCDXCIV (1494) wurde mit 46% Vol. aus Bourbon-Fässern, Sherry Butts sowie Wine Barriques abgefüllt. Dabei kamen 40.000 Flaschen auf den Markt. Er ist weder kühlfiltriert noch gefärbt. Dies ist der erste generell verfügbare Whisky von Lindores Abbey.

Die Geschichte ragt weit in die Vergangenheit. So ist nun nach 527 Jahren wieder Whisky aus der Distillery verfügbar. An diesem Ort wurde mindestens seit 1494 destilliert, obwohl dies wahrscheinlich schon lange vorher geschah.

Wir wissen dies aufgrund der frühesten schriftlichen Erwähnung von Scotch Whisky (oder Aqua Vitae, wie er damals genannt wurde), die in der Exchequer Roll (das ist ein Steuerbeleg) desselben Jahres auftaucht. Bruder John Cor, ein Lindores-Mönch, beschreibt, der von König James IV. beauftragt wurde, 8 Bolls Malz in Aqua Vitae zu verwandeln. Nach heutigen Maßstäben würden 8 Bolls Malz (ca. 500kg) ausreichen, um etwa 400 Flaschen des heutigen Whiskys herzustellen.

Das sind die ältesten Aufzeichnungen, welche es bisher gibt, die belegen, Whisky herzustellen.

Optik

Honigfarbend (Akazienhonig) und auch hierbei wieder schöne, langsame Legs am Glasrand.

Nase

In der Nase bekomme ich Honig und ganz leichten Muff. Da ich dachte, dass das an meinem Glas liegt, roch ich nochmals in einem anderen (Glencairn) Glas. Dort war der Muff ebenfalls leicht vorhanden. Erinnert an nassen Hund. Wenn man weitergeht, kann es auch eine Art Gemüse-Geruch sein.

Der Muff geht jedoch nach den ersten Schlücken vollständig in den Hintergrund und ist fast nicht mehr wahrnehmbar. Insgesamt ist die Nase nicht intensiv.

Geschmack

Einen kräftigen Antritt hat der Bursche. Viel Ingwer und auch roter Pfeffer sind hier dominierend. Nach und nach kommt Süße mit hinzu und die Ingwer-Schärfe legt sich leicht. Man muss ihm etwas Zeit geben, dann wird er durchaus interessant und die Schärfe ist nicht mehr überbordend.
Vollmilchschokolade gepaart mit grünen Äpfeln (anhand der aufkommenden Säure) und Honig kommen nun durch. Das Mundgefühl des Whiskys ist rund und leicht ölig, gefällt mir gut.

Das verwendete Sherry-Fass und auch das Wine Barrique vermisse ich beim Geschmack gänzlich. Die Würze könnte noch daher kommen. Dunkle Früchte, Nüsse oder ähnliches von Sherry-Fässer zu erwartenden Aromen finde ich hierbei nicht.

Finish

Mittellang. Auch hier ist Ingwer der Treiber des Whiskys. Nach einiger Zeit jedoch kommt eine Säure hoch, welcher den Whisky nochmal kurz aufblitzen lässt und dadurch unterstützt. Vanille sowie Honig kommen im Finish nochmals hoch. Das passt ganz gut.

Quelle: MaltMatters.de

Fazit

Ist dieser Lindores Abbey zu Anfang sehr ruppig so wird er Schluck für Schluck gemächlicher und ruhiger. Im Mundgefühl wird er weicher und die Schärfe geht zurück. Dennoch bleibt sie. Das muss man mögen. Mich persönlich stört diese Schärfe der Jugend etwas. Ich bin gespannt, was uns in Zukunft noch von der Lindores Distilling Company erwarten wird.

Würde ich mir den Whisky nochmals kaufen? Eine Flasche macht mir Spass und reicht mir hier jedoch; also nein.

Weitere Infos

Whiskybase

Offizielle Website

Bildquellen

  • Lindores Abbey MCDXCIV: MaltMatters.de
  • Lindores Abbey MCDXCIV Titelbild: MaltMatters.de

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